Werte-Werkstatt
Die Teilnehmer*innen probieren motivierende Methoden aus
Nach einer verdienten Mittagspause ging es für die Seminarteilnehmer*innen in die Nachmittagsrunde, in der sie nochmals in Aktion treten durften. Rainer Schwarzmeier, Referent für Bildungsarbeit zu Globalem Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung vom EPIZ Reutlingen, lud sie ein, Methoden der BNE und des Globalen Lernens auszuprobieren. Während alle in einem großen Kreis saßen, teilte er als erstes Fotos mit Szenen aus verschiedenen Ländern auf dem Fußboden aus. „Die Bilder schlagen Brücken“, erklärt er, lässt jede*n ein Foto aussuchen und in Gruppen erzählen, was er oder sie damit verbindet und welchen Bezug es zur eigenen Lebenswelt hat. „Lernende werden so in ihrem Kontext abgeholt.“ Da die nachhaltige Entwicklung, zu der auch das Globale Lernen gehört, so ein komplexes Thema sei und alles mit allem zu tun habe, müsse man aufpassen, dass die Lernenden nicht resignieren. Daher müsse eine reelle Verbindung zur eigenen Lebenswelt hergestellt werden, zum Beispiel mit solchen Bildern.
Danach stellt er die Wertewerkstatt vor, die anhand von Gläsern, die mit Murmeln gefüllt werden, die Gruppe bewerten lässt, welche Werte ihnen wichtig sind. In diesem Zusammenhang ermahnte er zum Kontroversitätsgebot: „Wir befähigen die Kinder und Jugendlichen, eine eigene Meinung zu bilden“, so Schwarzmeier. „Unsere“ Meinung sei daher immer deutlich zu kennzeichnen und es müsse auch akzeptiert werden, dass die Teilnehmer*innen nach einer Veranstaltung trotzdem bei einer anderen Meinung bleiben. Anhand von Kordeln, die die Teilnehmenden wie eine Weltkarte auf den Boden legten, erklärte er das komplexe Weltspiel, das mit wenigen oder sogar ganz vielen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen gespielt werden kann. Hier geht es darum, Menschheitsthemen anhand der Verteilung auf den Kontinenten miteinander in Relation zu setzen, beispielsweise wie viele Menschen auf den einzelnen Kontinenten wohnen, wie der Reichtum auf der Welt verteilt oder wie hoch der CO2-Ausstoß jeweils ist. Damit wird recht schnell die Ungleichverteilung auf der Welt sichtbar. Zum Schluss zeigte er noch einige theaterpädagogische Methoden und wie diese Themen des Globalen Lernens und der Bildung für nachhaltige Entwicklung erfahrbar machen können.
Werte-Werkstatt
Foto: Severin Vogel
Bilder schlagen Brücken und stellen den Bezug zur eigenen Lebenswelt her.
Fotos: Severin Vogel
Welche Werte sind mir wichtig?
Foto: Severin Vogel
Das Weltspiel: Menschheitsthemen werden anhand der Verteilung auf den Kontinenten miteinander in Relation gesetzt.
Foto: Severin Vogel